Dienstag, 26. Januar 2016

Das Beharrungsprinzip - Und noch ein Jahr, oder zwei, oder drei...

Je länger ich in Verbänden, Vereinen und Organisationen mitarbeite, desto mehr begegne ich dem Phänomen, dass, sobald jemand eine Funktion oder Position einmal  inne hat, diese nicht mehr freiwillig aufgegeben wird.
Einerseits steigt natürlich mit den Jahren die Erfahrung, manche Dinge werden klarer, einfacher, deutlicher. Die Verbindungen zu anderen Organisationen steigt, die Aufgaben in der Funktion werden zur Selbstverständlichkeit.
Nach einer Funktionsperiode hat man sich gerade eimal eingearbeitet, nach der zweiten Amtsperiode beginnt man erst, diese mit Leben zu erfüllen.
Die Dritte ist frei von Ballast und kann für neue Aufgaben genutzt werden.
Dies ist meist unabhängig vom Alter - hängt nur davon ab, wann man in die erste Funktion gewählt wurde - und bum das Beharrungsprinzip schlägt unbarmherzig zu.
Wann ist es aber an der Zeit zu sagen, okay das wars, ich baue mir meinen Nachfolger/in auf, ich bin bereit abzutreten!? Wie erkenne ich diesen Zeitpunkt? Dann, wenn die Umwelt schon längst darüber redet, wie langer der oder die denn noch in der Funktion bleibt? Wann er oder sie doch endlich abtritt.
Kann dies nur durch Revolution gelöst werden? Durch den Druck von Außen? Gibt es Indikatoren? Deutliche Zeichen, die einem als Hinweis dienen können?
Helfen gute Freunde, ein ehrliches Wort richtig verstanden?
Ich habe großen Respekt vor allen Personen, die es schaffen rechtzeitig zu gehen. Den Absprung direkt auf den Punkt bringen!
Es gibt aber nur weniger, denen dies wirklich gelingt oder gelungen ist.
Die Amerikaner haben es in der Politik mit der Beschränkung der Amtsperioden gelöst, aber auch nur in wenige Ämtern und auch erst Mitte des 20. Jhdts.
Bei Vereinen und Organisationen gibt es keine Regel, in der österreichischen Politik ebenfalls nicht.
Wann ist es genug für einen Vereinspräsidenten, wann für einen Bürgermeister, wann für einen Landeshauptmann, einen Kanzler und wann ist es zu spät für eine/n Kandidatin/en zur Bundespräsidentenwahl?

Time to say good bye!

Der Gesundheitsaspekt im Tanz

Gesundheit und Tanz sind kein Widerspruch, nein ganz im Gegenteil. Tanz und Gesundheit sind Partner, wie im Paartanz. Eine Vielzahl von Studien hat bereits die positive Wirkung des Tanzes und vor allem des Paartanzes sowohl auf den Körper, als auch auf den Geist nachgewiesen, bzw. untermauert. Was wir als Tanzlehrerinnen und Tanzlehrer täglich sehen, die positive Motivation zur Bewegung, die Verbesserung der motorischen Fähigkeiten, als auch die mentale Herausforderung im Tanz ist nicht nur evident, sondern auch wissenschaftlich nachgewiesen.
Was aber noch immer fehlt, ist die Verankerung des Paartanzes als Vorsorgeprogramm der Krankenkassen. Hat sich in den letzten Jahren bereits der Besuch des Fitnessstudios als förderbar bei manchen Krankenkassen etabliert, warten wir noch immer auf die Unterstützung der Tanzkurse durch die Gebietskrankenkasse. Es wird Zeit, dass auch die Krankenkassen die positive Wirkung anerkennen und Tanzkurse mit einem Gesundheitshunderter, ähnlich wie z.B. die GKK der Selbständigen einen Yogakurs unterstützt. Der Tanz Hunderter, sollte fixer Punkt in allen Krankenkassen werden und die nachhaltige und regelmäßige Bewegung unterstützen.
Die Ausbildung der Tanzlehrer und Tanzmeister in Österreich, ist bestens geeignet, um einerseits die Motiviation zur Bewegung zu erhöhen und andererseits die geeigneten Tänze und Tanzformen für die jeweilige Zielgruppe zu finden.
Setzen wir eine Initiative und treten wir in die Verhandlungenmit den GKK ein.

Montag, 25. Januar 2016

Zur Abschaffung des Tanzschulgesetzes in Salzburg

Inwieweit ein Tanzschulgesetz notwendig ist, lässt sich natürlich hinterfragen.                                           Brauchen wir so etwas? Und im gleichen Atemzug brauchen wir ein Fremdenführergesetz, dass die Ausübung des Fremdenführers regelt? Brauchen wir ein Schischulgesetz?
All diese Gesetze sind Landesgesetze und werfen mehr oder weniger dieselbe Frage auf.                  Hier geht es nicht nur um die Notwenigkeit im Sinne - kann sich jemand bei falsch ausgeführten Schritten verletzen, kann eine Falschinformation eines Fremdenführers zu Schaden beim Konsumenten führen, oder kann ein falsch ausgeführter Schwung des Schifahrers andere Schifahrer schädigen - sondern auch um die Frage einer aufrecht zu erhaltenden Kultur. Eines Kulturgutes!
Geben doch gerade wir in Österreich Millionen für unsere Kultur aus und versucht Salzburg, das Kulturland, nicht seinen Ruf als solches aufrecht zu erhalten?
Nur Wenigen ist bewusst, dass das was wir Ball nennen - im Sinne von Ballveranstaltung -  eine Tradition ist, die außerhalb Österreichs so gut wie unbekannt ist.                                                             Ein Ball - in unserem Sinne einer Tanzveranstaltung - existiert in Österreich, vielleicht noch im angrenzenden Deutschland in abgeschwächter Form, und dann ist aber Ende.
Bereits die Opernbälle in New York oder Moskau - Versuche die Tradition des Opernballes zu kopieren - sind Veranstaltungen mit Vorführungen und Galas. Einem Abendessen mit Programm, aber keine Tanzveranstaltungen.
Salzburg ist noch in der glücklichen Lage eine große Zahl Jugendlicher in den Tanzkursen zu haben, die diese Ballkultur erlernen und erleben möchten. Die auch einhergeht als eine Abendunterhaltung mit Freunden, Freude und Bewegung, keinen Alkoholexzessen, ohne Computerspiele und ohne Schlägereien.
Eine ganz wichtige und noch nicht angesprochene Tatsache ist – wem vertraue ich meine Kinder, meine Jugendlichen an? Wo finden diese Kurse statt? In Hinterhöfen? In irgendwelchen Räumen? Tanzen lernen kann man schnell irgendwie und irgendwo. Niveauvoll TANZEN zu unterrichten, eine Kultur zu leben, Umgangsformen zu vermitteln und der entsprechende Umgang mit Kindern und Jugendlichen – das beinhaltet die Ausbildung zum Tanzlehrer und zum Tanzmeister!

Gerade in Zeiten wie diesen, wo wir unsere Kultur bewusst leben und bewahren wollen.                               Was bringt es dieses Gesetz abzuschaffen? Es scheint, als ginge es nur darum, dass die Politik versprochene Quoten durchsetzen möchte – ob es Sinn macht oder nicht!                                     Gerade in diesem Sinne hat das Gesetz seine Berechtigung, die Berechtigung eine Kultur aufrecht zu erhalten, die nicht mehr kostet als ein Gesetz, keine Millionen, keine Förderungen!

Samstag, 2. Januar 2016

Die Rezeption der Musik

Alljährlich zu Jahresbeginn sitzen nicht nur einige hundert Menschen im Musikvereinssaal in Wien, sondern Millionen vor den TV Geräten und horchen gespannt dem Neujahrskonzert. Versteinert, mit freundlich konzentrierter Miene wird der Musik von Johann Strauß Vater und Sohn, Josef Strauß, Lanner u.ä. gelauscht.
Man beobachtet Musiker und Dirigent, erfreut sich an der schönen beschwingten, mitreißenden Musik und trotzdem ist etwas  falsch - wie ich meine vollständig falsch.
Denn niemand bewegt sich!
Kein Kopf nickt im Takt, schwingt hin und her, kein Körper regt sich, nicht einmal die Finger oder gar die Füße tippen im Takt mit.
Ist denn nicht gerade diese - ich nenne sie einmal unsere Musik - dazu da, sich zu bewegen, zu tanzen, nicht zu sitzen und mit unbeweglichem Gesichtsausdruck den Noten zu folgen!
Haben wir nicht ein völlig falsches Bild unserer Musik verbreitet, oder sehen wir es als gehobene Kultur an sich nicht zu bewegen?
Wurde Bewegung nicht in den letzten Zeit in den Bereich der "einfachen Leute, ohne Kultur" - Fußball, Eishockey.. - verlagert und die Musik, als Kultur und Kulturgut, in die Sphäre der "besseren Gesellschaft“ verlagert. Ist es deshalb vielleicht nicht mehr fein genug, nicht der besseren Gesellschaft angepasst, sich zu bewegen. Haben wir nicht einen großen Teil unserer Kultur dadurch verloren und bewundern wir nicht insgeheim die Gesellschaften, in denen Musik noch direkt die Bewegung auslöst. Egal ob in einer Musikdarbietung oder in der Kirche!?
Ich denke es wird Zeit diesen Gegensatz aufzulösen und die Verbindung der Kultur mit der Bewegung wieder herzustellen und dort hin zu kommen, wo wir schon einmal waren.

Musik und Bewegung - Tanz - sind Partner.