Sonntag, 19. Februar 2017

Wie fit sind wir auf dem Tanzboden? zum Artikel von Ute Baumhackl und Bernd Melichar in der Kleinen Zeitung vom 19.2.2017

Man könnte den Titel auch auf „Wann ist ein Man ein Mann“ umbenennen, denn was macht einen Mann in Österreich aus: Er muß Fußball spielen, Bier trinken und von sich behaupten können „tur nia tänzer“ - ha, haha - also Antitänzer zu sein. Damit kann er sich als Mann der ersten Klasse vor der Öffentlichkeit und Seinesgleichen bestätigen.
Weichei wer von sich behaupten er tanzt gerne, er trinkt nicht und vielleicht liegt ihm auch nichts am Fußball, o Gott da stimmt was nicht.
Tanzen, ist was für Frauen und oben genannte Weicheier!
So schmerzhaft dies ist, muss ich aber leider zugestehen, dass mein Berufsstand - der des Tanzlehrers - dabei nicht unschuldig ist. So hat die Tanzschule „alten Stils“ nichts ausgelassen um die zukünftigen Tänzer bloß zu stellen, vor den Kollegen zu blamieren und schweißnasse Hände und Angstzustände alleine beim Anblick eines Tanzsaales zu erzeugen.
Dies hat sich aber drastisch geändert. Die Tanzschule der Gegenwart hat damit nichts mehr zu tun. Hier trifft man sich um Spaß zu haben, sich zu bewegen, Freude an der Gesellschaft und der Musik zu haben und ganz nebenbei zu erkennen, dass Tanzen unheimlich viel Spaß machen kann. Hier geht es nicht um Schritte und richtig und falsch, sondern um Musik, Bewegung und Gemeinsamkeit!
Also vielleicht einmal auf in eine Tanzschule des Verbandes der Tanzlehrer Steiermarks und dann wird sich auch ein neuer Artikel anders mit der Frage „fit auf dem Tanzboden“ gestalten lassen.

Keine tanzschuldressierten Halbwüchsigen mehr - die sterben gerade aus - die traumarisiert werden, und Dante hatte doch recht mit seinen zehn Kreisen der Hölle - er war übrigens begeisterter Tänzer.