Sonntag, 25. September 2016

Warum nützen wir nicht alle Möglichkeiten

Kinder weg vom PC, Bewegungsmangel bekämpfen, die tägliche Turnstunde, Vereine in die Schulen und Kindergärten, Bewegungsland Steiermark,… alles hervorragende Ansätze, die es verdient haben ausgebaut und gefördert zu werden.
Aber gleichzeitig werden andere Möglichkeiten nicht ausgenutzt. So gibt es in der Steiermark eine große Zahl an Tanzschulen, die sich intensiv mit der Bewegung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene auseinandersetzen. Unternehmen, die  Hip Hop, Breakdance, Showdance, Seniorenkurse, Zumba, Salsa… anbieten. Bewegungsformen, die auch bei Mädchen und Frauen große Beliebtheit haben. Die Unterrichtenden sind langjährig erfahren und haben eine pädagogische Ausbildung, sind selbst erfolgreiche Tänzerinnen und Tänzer und meist geprüfte Tanzlehrer.
Diese als Partner mit ins Boot zum Ausbau der täglichen Turnstunde, zur Förderung der Bewegung zu holen, wäre ein Gebot der Stunde. Nur gemeinsam kann ein Erfolg erzielt werden, der auch nachhaltig ist. 
Die Tanzschulen sind Partner in der Bewegungslandschaft der Steiermark, bringen Menschen aller Altersgruppen zur Bewegung. Vom Kleinkind mit 4 Jahren bis zum Senior mit 88, tanzen ist immer möglich! Tanzen hält jung, sowohl geistig, als auch körperlich. Tanzen fördert die Koordinationsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen und tanzen bringt die Jugendlichen weg von der Straße. Tänzer trinken nicht, da sie tanzen, Tänzer haben Freunde, reale Freunde und nicht nur likes auf Facebook.
Was kann in einem Land des Walzers näher liegen, als die Tanzschulen einzubinden?
Hier darf es keine Ausschließung geben, vielleicht nur weil ein Politiker oder ehemaliger Sportler und nun Verbandspräsident in der Jugend nicht getanzt hat und dies deshalb ablehnt. „Ich bin Turniertänzer, I tua nia tanzen“ darf kein Argument sein.
Politiker, Verbandsverantwortliche, Sportler, auf in die Tanzschule! 

Reden wir über Kooperationen zwischen SVA, Sport, Tanzschulen, Landesschulrat und Politik. Für mehr Bewegung für alle Steirer, mehr Gesundheit, mehr Freude, mehr Miteinander.

Freitag, 8. April 2016

Ich verstehe die Aufregung nicht - zum Interview von Willi Gaballier in der Kleinen Zeitung

Ob nun Jazz Gitti tanzen kann oder nicht, ist, und war eigentliche nie der Hintergrund der „Dancing Stars“. Würde es danach gehen, wäre ein Toni Polster nie so weit gekommen und müsste Jazz Gitti in der ersten Runde ausgeschieden sein.
Nein, es ist die Kombination aus einer „Fachjury“ und dem Publikum, die entscheidet. Und somit spiegelt das Ergebnis eher unsere Gesellschaft - bzw. deren Empfindungen - wider als irgendwelche Tanzkriterien.
Würde es darum gehen die besten Tänzer zu finden, so müßte man mit den Promis ganz anders arbeiten. Dann müsste ein Tanzlehrer her, der einmal die Grundlagen schafft und kein Turniertänzer, der reine Bewegungsabfolgen für die Show vermittelt.
Dies ist Willi nicht, und will er in diesem Fall auch gar nicht sein, denn es ist nicht Ziel der Show.
Und Show ist mehr als die reine Tanztechnik, bzw. ist gleichzeitig weniger als reine Tanztechnik. Die Dancing Stars wollen - oder der ORF will  - uns unterhalten, fesseln, mit Gesprächsstoff versorgen und animieren den nächsten Termin nicht zu versäumen.
Und dafür ist Jazz Gitty wohl hervorragend geeignet.
Was ihre Aussagen, ihre Art, über uns Österreicher aussagen und den Umstand, dass wir diese so toll finden, steht auf einem anderen Blatt.

Damit „Viel Erfolg allen Stars und Tänzer/innen“ für die nächsten Shows.

Dienstag, 15. März 2016

Dienstleistung - billiger gehts immer

Wir beklagen uns über die Preise von Nachhilfestunden, Privatstunden eines Tanzlehrers, eines Tennislehrers, über die Bezahlung beim Friseur, über die Bezahlung im Kindergarten, über die Lehrer, die andauernd frei haben, über die hohen Kosten für die Betreuung unserer Senioren.
Alle Bereichen in denen die persönliche Dienstleistung, die Beziehung von Mensch zu Mensch bedeutend ist. Eine Rationalisierung ist in keinem dieser Bereiche möglich und wenn, dann meist nur zu Lasten der Qualität.
Wer aber beklagt sich über die zu hohen Preise von Autos, von iPhones, Computer oder von Fernsehern? Hier hat die Industrie die Möglichkeit zu rationalisieren, Menschen durch Maschinen zu ersetzen, Abläufe zu organisieren und zu optimieren. Der Faktor Mensch ist hier nur noch ein geringer. Mit Intelligenz und technischem Knowhow lassen sich aus einem Menschen produktionstechnisch 10, 20 oder gar 100 machen. Hier aber fehlt der Aufschrei, wieso muss ich dafür soviel zahlen.
Warum? Wir haben etwas gekauft, dass wir angreifen können, in der Hand halten, berühren.  Wir können uns in unser Auto setzen, können mit ihm repräsentieren, zeigen, was wir uns leisten können. Wir können damit unseren Status erhöhen und Eindruck schinden.
Was können wir mit einer Nachhilfestunde, einer Stunde Betreuung für die nicht mehr ganz so fitte Großmutter oder einer Stunde Yoga anfangen? Nichts davon können wir täglich zeigen! Nichts erhöht unseren sozialen Status, nichts davon können wir berühren.
Zwar nicht berühren, aber es berührt uns selbst, unsere Seele, unser Wohlbefinden, unsere Freude am Leben, unseren Horizont. 
Dafür sind wir aber anscheinend nicht bereit etwas zu zahlen, mehr aufzuwenden oder gar zu sparen um uns dies zu leisten, es ist schlicht gesagt nichts „WERT“. Denn es hat als Ding keinen solchen.
Der StellenWERT der persönlichen Dienstleistung ist gering, trifft immer weniger auf Verständnis und wird als finanzielle Belastung empfunden. Wir sprechen zwar immer von Wertschätzung und Dienstleistung, aber alleine das Wort „Dienst“leistung hat bei uns einen bitteren Beigeschmack. Es liegt zu nahe am Diener, am Dienstmädchen, am Dienstmann, keine in der Gesellschaft hoch geachtete Tätigkeiten und daher nicht gut bezahlt. Vor allem im Gegensatz zur Industrie.
Aber dies ist auf die Dauer gesehen der falsche Weg.
Denn alles was rationalisiert werden kann, was Computer können, werden diese auch übernehmen. Was nicht ersetzt werden kann, der persönliche Kontakt mit einem anderen Menschen, wird in der Zukunft immer wichtiger werden. Daher wird auch der Stellenwert und damit auch die Bezahlung dieser persönlichen Dienstleistungen steigen und nicht wie derzeit um 30 bis 50% hinter denen in der Industrie nachhinken. 
Das Umdenken sollte aber bereits heute beginnen, denn wir sind schon längst in der Dienstleistungsgesellschaft angelangt.


Sonntag, 21. Februar 2016

Dein Körper, dein Instrument - Tänzer versus Sänger, Schauspieler, Musiker

Sänger trainieren ihre Stimme über Jahre und Jahrzehnte, bilden Sie, arbeiten an ihr, täglich. Opernsänger sind hoch gefeierte Künstler, ebenso Schlagersänger, haben hunderete und tausende Fans. Sie trainieren intensiv über Jahre hinweg, um ein Engagement an einem Opernhaus zu erhalten.
Musiker verwenden Ihre Finger, Hände oder Ihre Lippen um Ihr Instrument zu beherrschen. Sie trainieren jahrelang, üben, üben, üben. Wann immer sie Zeit haben, stecken Sie diese Zeit in das Training mit Ihrem Instrument. Alles, um einmal vielleicht einen Platz in einem Orchester zu bekommen, um aufzutreten, zu spielen in einem der bekanntesten Philharmonischen Orchester, oder einer berühmten Band.
Musiker haben die Chance auf eine Anstellung, auf eine gute Bezahlung und unterrichten an Musikhochschulen. Ebenso wie Opernsänger.
Schauspieler verwenden den ganzen Körper, trainieren ihn, ebenso wie ihre Stimme um alle geforderten Charaktere darstellen zu können, sich einzustellen auf die Anforderungen eines Regisseurs. Alles um ein Engagement zu erhalten, auf einer Bühne zu stehen und zu spielen. Zu spielen auf den Brettern, die die Welt bedeuten.
Schauspieler können gut bezahlte Künstler sein, die bis ins hohe Alter aktiv sind und im Rampenlicht stehen.
Tänzer?
Tänzer trainieren ihr Leben lang, ihren ganzen Körper, in jeder freien Minute. Versuchen Musik in Bewegung umzusetzen, trainieren Tag und Nacht, um ebenso wie Schauspieler, Opernsänger oder Musiker auf der Bühne zu stehen.
Sie haben aber nicht die Chance auf Bekanntheit, keine Chance auf eine Anstellung auf längere Zeit, keine Möglichkeit an einer Hochschule zu unterrichten, keine Absicherung im Alter!
Warum?
Tja, warum eigentlich? Ist der Tanz nichts wert, ist er keine „Kunst“? Tanzen ist ja einfach, kein Problem, kann ja jeder, wie singen!? Warum ich dies behaupten kann?

Weil wir keine Lobby haben. Wir sind nicht anerkannt in der Kunstszene, haben nur wenige, die sich auskennen, keine Personen in den Medien, die hinter den Tänzern stehen. Keine Salzburger Festspiele, keine Bregenzer Festspiele, keine regelmäßigen Aufführungen, keine Hochschule, keine Universität, kurz und gut, eigentlich fast nichts!

Mittwoch, 10. Februar 2016

Sport für die Jungen, Sport für die Alten - Sport für uns!

Sport ist gesund, Sport steigert die Leistungsfähigkeit, Sport erhöht die Lebenserwartung, verringert das Sturzrisiko, spart Geld, verbessert die Libido, wirkt sich positiv auf das Gemüt aus, Sport, Sport, Sport....
Die Schlussfolgerung daraus! Wir müssen mehr Sport betreiben. Also auf ins Fitness Studio, oder vielleicht doch Laufschuhe kaufen oder das Fahrrad aus dem Keller holen? Fürs Laufen und Fahrradfahren ist es noch zu kalt, nein, nicht für mich, wenn es unter 20 Grad hat ist Outdoor Sport nichts. Also bleibt das Fitnessstudio. Das nächste Studio ist aber 20 min mit dem Auto entfernt, die Mindestvertragsdauer 12 Monate. Aber egal auf, auf, es soll ja was helfen.
Nach dem ersten Probetraining mit Begeisterung in die zweite Woche, dreimal die Woche wird trainiert, die Frau fragt schon ob man die Freizeit nur mehr ohne Sie verbringen will! In der dritten Woche fehlte leider die Zeit, die vierte Woche war sowieso der Urlaub geplant und in der fünften Woche fehlte die Motivation. Wieder eine Mitgliedschaft ohne Mitglied!
Aber immerhin Sport war es doch?
Ja der Sport ist schon ein unangenehmer Geselle. Dem reicht es nicht, wenn man ihn einmal im Jahr hinter dem Ofen hervor holt, der will bespielt werden, jede Woche, vielleicht auch noch mehrmals pro Woche. Aber wie da die Motivation finden und halten?
Suchen wir uns doch eine Sportart die wir schon immer machen und bauen sie aus. Gehen wir öfter spazieren, nehmen wir unser Fahrrad und fahren damit ins Büro.
Oder betreiben wir eine der besten Sportarten überhaupt, eine, die in keiner der erhobenen Statistiken aufscheint, die nie wahrgenommen wird von den Sportwissenschaftlern. Jene Sportwissenschaftler, die die Sportstunden der Österreicher erforschen. Eine Sportart die so verbreitet ist, wie keine Andere. Eine Sportart, die auf keine Generation beschränkt ist, eine Sportart, die so vielfältig ist, wie die Zahl der Sprachen in der Welt!
Gehen wir öfters tanzen, gehen wir auf Bälle, in die Disco oder in die Tanzschule. Lernen wir tanzen, verbessern wir unser Tanzkönnen, oder tanzen einfach, auch wenn wir es nie gelernt haben. Haben wir Spass, Freude, machen wir Bewegung, machen wir Sport, tanzen wir und erleben auch noch die Geselligkeit die der Tanz mit sich bringt.
Vergessen wir alte Vorurteile von Tanzschulen aus den 80ern oder 60ern mit weißen Handschuhen und schwitzigen Tanzpartnern, nervösen Damen und Herren. Die Zeit hat sich geändert und der Spass und die Freude an Musik und der Bewegung stehen im Vordergrund. Hören wir nicht auf Kabarettisten, die die Erlebnisse aus der Tanzschulzeit für billige Witze nutzen, Erlebnisse, die schon längst nicht mehr begründet sind.
Es wird Zeit, dass wir das Tanzbein schwingen und dass die Sportwissenschaft die Bedeutung des Tanzens als Sport der breiten Masse erforscht!


Dienstag, 2. Februar 2016

Ballkultur und Sozialisation

Der Grazer Ball der Bälle - die Opernredoute - ist gerade einmal vorbei, sein großer Bruder, oder seine große Schwester stehen am Donnerstag noch bevor.
Dass Ballereignis, der Society Treff, ein Muss für alle die dabei sein wollen.
Was sind Bälle eigentlich und welche Bedeutung hat ein Opernball oder eine Opernredoute in der Gesellschaft?
Fangen wir einmal mit dem Ball schlechthin an!
Dieser ist eigentlich ein kostengünstiges Vergnügen für Jedermann und Jedefrau. Vom Maturaball bis Zuckerbäckerball, vom Hausball bis zum Faschingskränzchen, dem Pfarrball bis zur Volkshaus Redoute ist er geselliges Beisammensein zu Musik und Tanz.
Oder war es? War es deshalb, da sich immer weniger Jugend auf den Bällen befindet und dort tanzt. Bei Maturabällen finden sich Jugendliche wenn, dann vor allem in der Diskothek, um dort Ihre Zeit zu verbringen. Die Kunst des Tanzens - im Sinne des Gesellschaftstanzes - ist mehrheitlich verloren gegangen.
Lediglich die „Bildungsbürger“ unseres Landes beschäftigen sich noch mit dem Tanz. Dies führt aber dazu, dass ein Ball immer mehr zu einem Treffen desselben Personenkreises wird.
In ganz besonderer Weise gilt dies für Bälle wie Opernredoute und Opernball.
Nur wenige wollen und können es sich finanziell leisten diese Bälle zu besuchen. Wollen, vor allem da der Bezug zur Veranstaltung fehlt. 220 € für eine Ballkarte ist einerseits doch viel Geld, andererseits wird derselbe Betrag für ein Konzert gerne ausgegeben, wenn Justin Bieber oder ähnliche Stars einmal im Lande sind. Denn dafür ist aber die Akzeptanz - sowohl in der Gesellschaft, als auch bei den Jugendlichen - inzwischen deutlich größer.
So wird man - als Ballbesucher - mehr und mehr zu einem Exoten, der sich auf diesem Parkett der Society und dem Tanzparkett bewegt. 
Der positive Effekt eines Balles aber, die Begegnung unterschiedlicher Lebenswelten - vom Spitzenpolitiker, der ebenso auf dem Parkett schwitzt, wie dem Schlagerstar, dem Dancing Star oder dem Fußballprofi, die alle nur Besucher auf dem Ball sind - entfällt.
Gleichzeitig wird die Kluft zwischen den Umgangsformen der „besseren Gesellschaft“ und den „Normalbürgern“ immer größer, da letzteren der Zugang und die Möglichkeit der Übung fehlt. Die Sozialisation auf dem Ball, der Kontakt mit der „High Society“ ist weg und damit die Durchlässigkeit der Gesellschaft in manchen Bereichen.
Daher sollte gerade die Ballkultur und damit auch die Fähigkeit der Jugendlichen sich auf einem Ball sicher und locker zu bewegen, dies durch alle Bevölkerungsschichten hinweg, gefördert werden.
Wir werden damit nicht die Gesellschaft revolutionieren, aber eine Brücke schaffen können, die es Einigen ermöglicht zwischen den Welten zu wandern.
Konklusio: Tanzunterricht in den Schulen, organisierte Ballbesuche für Schulklassen - bei 
Theaterbesuchen inzwischen kein Problem - und vergünstigte Ballkarten auch bei Ballgroßereignissen für Jugendliche.
Abschaffung der Lustbarkeitsabgabe auf Ballveranstaltungen.

Das "Vergnügen Ball" muss wieder zum Allgemeingut werden!

Die Gesellschaft mit der großen Nase

"Ich will aber zuerst eine Schnupperstunde machen" diese und ähnliche Aussagen kennt wohl jeder oder jede, der oder die in der persönlichen Dienstleistung arbeitet.
Schnupperstunden sind inzwischen zu einem Muss geworden.
Keine Entscheidung ohne vorherige Probe, man weiß ja nicht ob es einem gefällt. Tanzstunden, Kinofilme, Fitnessstudios,.... eigentlich müsste unsere Gesellschaft bereits Nasen haben, die weit über die Kopfgrösse hinaus gehen, vor lauter schnuppern.
Es fehlt noch das Schnupperessen im Restaurant, bei McDonalds oder Starbucks, die Schnupperhose und der Schnuppermantel, nicht zu vergessen das Schnupperauto.
Denn wie ist zu rechtfertigen, dass jemand einen Gegenstand um 10.000 oder 30.000€ kauft und nicht zumindest ein Monat schnuppern kann, wenn er verlangt bei € 50 für einen Tanzkurs eine Stunde (von 4 h) gratis zu schnuppern?
Es zeigt sich, dass persönliche Dienstleistung genauer geprüft und hinterfragt wird, auch wenn verhältnismäßig kleine finanzielle Beträge dahinter stehen, als Gegenstände wie Autos oder Häuser. 

Denn wer hat schon einmal nach einem Schnupperhaus gratis für 6 Monate gefragt? Der möge sich bitte bei mir melden!

Dienstag, 26. Januar 2016

Das Beharrungsprinzip - Und noch ein Jahr, oder zwei, oder drei...

Je länger ich in Verbänden, Vereinen und Organisationen mitarbeite, desto mehr begegne ich dem Phänomen, dass, sobald jemand eine Funktion oder Position einmal  inne hat, diese nicht mehr freiwillig aufgegeben wird.
Einerseits steigt natürlich mit den Jahren die Erfahrung, manche Dinge werden klarer, einfacher, deutlicher. Die Verbindungen zu anderen Organisationen steigt, die Aufgaben in der Funktion werden zur Selbstverständlichkeit.
Nach einer Funktionsperiode hat man sich gerade eimal eingearbeitet, nach der zweiten Amtsperiode beginnt man erst, diese mit Leben zu erfüllen.
Die Dritte ist frei von Ballast und kann für neue Aufgaben genutzt werden.
Dies ist meist unabhängig vom Alter - hängt nur davon ab, wann man in die erste Funktion gewählt wurde - und bum das Beharrungsprinzip schlägt unbarmherzig zu.
Wann ist es aber an der Zeit zu sagen, okay das wars, ich baue mir meinen Nachfolger/in auf, ich bin bereit abzutreten!? Wie erkenne ich diesen Zeitpunkt? Dann, wenn die Umwelt schon längst darüber redet, wie langer der oder die denn noch in der Funktion bleibt? Wann er oder sie doch endlich abtritt.
Kann dies nur durch Revolution gelöst werden? Durch den Druck von Außen? Gibt es Indikatoren? Deutliche Zeichen, die einem als Hinweis dienen können?
Helfen gute Freunde, ein ehrliches Wort richtig verstanden?
Ich habe großen Respekt vor allen Personen, die es schaffen rechtzeitig zu gehen. Den Absprung direkt auf den Punkt bringen!
Es gibt aber nur weniger, denen dies wirklich gelingt oder gelungen ist.
Die Amerikaner haben es in der Politik mit der Beschränkung der Amtsperioden gelöst, aber auch nur in wenige Ämtern und auch erst Mitte des 20. Jhdts.
Bei Vereinen und Organisationen gibt es keine Regel, in der österreichischen Politik ebenfalls nicht.
Wann ist es genug für einen Vereinspräsidenten, wann für einen Bürgermeister, wann für einen Landeshauptmann, einen Kanzler und wann ist es zu spät für eine/n Kandidatin/en zur Bundespräsidentenwahl?

Time to say good bye!

Der Gesundheitsaspekt im Tanz

Gesundheit und Tanz sind kein Widerspruch, nein ganz im Gegenteil. Tanz und Gesundheit sind Partner, wie im Paartanz. Eine Vielzahl von Studien hat bereits die positive Wirkung des Tanzes und vor allem des Paartanzes sowohl auf den Körper, als auch auf den Geist nachgewiesen, bzw. untermauert. Was wir als Tanzlehrerinnen und Tanzlehrer täglich sehen, die positive Motivation zur Bewegung, die Verbesserung der motorischen Fähigkeiten, als auch die mentale Herausforderung im Tanz ist nicht nur evident, sondern auch wissenschaftlich nachgewiesen.
Was aber noch immer fehlt, ist die Verankerung des Paartanzes als Vorsorgeprogramm der Krankenkassen. Hat sich in den letzten Jahren bereits der Besuch des Fitnessstudios als förderbar bei manchen Krankenkassen etabliert, warten wir noch immer auf die Unterstützung der Tanzkurse durch die Gebietskrankenkasse. Es wird Zeit, dass auch die Krankenkassen die positive Wirkung anerkennen und Tanzkurse mit einem Gesundheitshunderter, ähnlich wie z.B. die GKK der Selbständigen einen Yogakurs unterstützt. Der Tanz Hunderter, sollte fixer Punkt in allen Krankenkassen werden und die nachhaltige und regelmäßige Bewegung unterstützen.
Die Ausbildung der Tanzlehrer und Tanzmeister in Österreich, ist bestens geeignet, um einerseits die Motiviation zur Bewegung zu erhöhen und andererseits die geeigneten Tänze und Tanzformen für die jeweilige Zielgruppe zu finden.
Setzen wir eine Initiative und treten wir in die Verhandlungenmit den GKK ein.

Montag, 25. Januar 2016

Zur Abschaffung des Tanzschulgesetzes in Salzburg

Inwieweit ein Tanzschulgesetz notwendig ist, lässt sich natürlich hinterfragen.                                           Brauchen wir so etwas? Und im gleichen Atemzug brauchen wir ein Fremdenführergesetz, dass die Ausübung des Fremdenführers regelt? Brauchen wir ein Schischulgesetz?
All diese Gesetze sind Landesgesetze und werfen mehr oder weniger dieselbe Frage auf.                  Hier geht es nicht nur um die Notwenigkeit im Sinne - kann sich jemand bei falsch ausgeführten Schritten verletzen, kann eine Falschinformation eines Fremdenführers zu Schaden beim Konsumenten führen, oder kann ein falsch ausgeführter Schwung des Schifahrers andere Schifahrer schädigen - sondern auch um die Frage einer aufrecht zu erhaltenden Kultur. Eines Kulturgutes!
Geben doch gerade wir in Österreich Millionen für unsere Kultur aus und versucht Salzburg, das Kulturland, nicht seinen Ruf als solches aufrecht zu erhalten?
Nur Wenigen ist bewusst, dass das was wir Ball nennen - im Sinne von Ballveranstaltung -  eine Tradition ist, die außerhalb Österreichs so gut wie unbekannt ist.                                                             Ein Ball - in unserem Sinne einer Tanzveranstaltung - existiert in Österreich, vielleicht noch im angrenzenden Deutschland in abgeschwächter Form, und dann ist aber Ende.
Bereits die Opernbälle in New York oder Moskau - Versuche die Tradition des Opernballes zu kopieren - sind Veranstaltungen mit Vorführungen und Galas. Einem Abendessen mit Programm, aber keine Tanzveranstaltungen.
Salzburg ist noch in der glücklichen Lage eine große Zahl Jugendlicher in den Tanzkursen zu haben, die diese Ballkultur erlernen und erleben möchten. Die auch einhergeht als eine Abendunterhaltung mit Freunden, Freude und Bewegung, keinen Alkoholexzessen, ohne Computerspiele und ohne Schlägereien.
Eine ganz wichtige und noch nicht angesprochene Tatsache ist – wem vertraue ich meine Kinder, meine Jugendlichen an? Wo finden diese Kurse statt? In Hinterhöfen? In irgendwelchen Räumen? Tanzen lernen kann man schnell irgendwie und irgendwo. Niveauvoll TANZEN zu unterrichten, eine Kultur zu leben, Umgangsformen zu vermitteln und der entsprechende Umgang mit Kindern und Jugendlichen – das beinhaltet die Ausbildung zum Tanzlehrer und zum Tanzmeister!

Gerade in Zeiten wie diesen, wo wir unsere Kultur bewusst leben und bewahren wollen.                               Was bringt es dieses Gesetz abzuschaffen? Es scheint, als ginge es nur darum, dass die Politik versprochene Quoten durchsetzen möchte – ob es Sinn macht oder nicht!                                     Gerade in diesem Sinne hat das Gesetz seine Berechtigung, die Berechtigung eine Kultur aufrecht zu erhalten, die nicht mehr kostet als ein Gesetz, keine Millionen, keine Förderungen!

Samstag, 2. Januar 2016

Die Rezeption der Musik

Alljährlich zu Jahresbeginn sitzen nicht nur einige hundert Menschen im Musikvereinssaal in Wien, sondern Millionen vor den TV Geräten und horchen gespannt dem Neujahrskonzert. Versteinert, mit freundlich konzentrierter Miene wird der Musik von Johann Strauß Vater und Sohn, Josef Strauß, Lanner u.ä. gelauscht.
Man beobachtet Musiker und Dirigent, erfreut sich an der schönen beschwingten, mitreißenden Musik und trotzdem ist etwas  falsch - wie ich meine vollständig falsch.
Denn niemand bewegt sich!
Kein Kopf nickt im Takt, schwingt hin und her, kein Körper regt sich, nicht einmal die Finger oder gar die Füße tippen im Takt mit.
Ist denn nicht gerade diese - ich nenne sie einmal unsere Musik - dazu da, sich zu bewegen, zu tanzen, nicht zu sitzen und mit unbeweglichem Gesichtsausdruck den Noten zu folgen!
Haben wir nicht ein völlig falsches Bild unserer Musik verbreitet, oder sehen wir es als gehobene Kultur an sich nicht zu bewegen?
Wurde Bewegung nicht in den letzten Zeit in den Bereich der "einfachen Leute, ohne Kultur" - Fußball, Eishockey.. - verlagert und die Musik, als Kultur und Kulturgut, in die Sphäre der "besseren Gesellschaft“ verlagert. Ist es deshalb vielleicht nicht mehr fein genug, nicht der besseren Gesellschaft angepasst, sich zu bewegen. Haben wir nicht einen großen Teil unserer Kultur dadurch verloren und bewundern wir nicht insgeheim die Gesellschaften, in denen Musik noch direkt die Bewegung auslöst. Egal ob in einer Musikdarbietung oder in der Kirche!?
Ich denke es wird Zeit diesen Gegensatz aufzulösen und die Verbindung der Kultur mit der Bewegung wieder herzustellen und dort hin zu kommen, wo wir schon einmal waren.

Musik und Bewegung - Tanz - sind Partner.