Wow
du bist schon wieder weg!
Ein
Satz, den ich in der letzten Zeit oft gehört habe. Italien, Kolumbien, Taiwan,
Türkei, Rußland, Dänemark... Manchmal
für 2 Tage, oder auch eine Woche. Was macht ein Tanzlehrer die ganze Zeit im
Ausland? Urlaub?
Nein,
leider nein!
Unterwegs
als Wertungsrichter, Supervisor, Chairman oder Offizieller.Was sich für einen Außenstehenden wie Urlaub anhört oder zumindest ein bisschen Arbeit mit Ferien, ist in Wirklichkeit beinharte Arbeit! Arbeit die keine Gewerkschaft, keine Arbeiterkammer in diesem Ausmaß zulassen würde. 12 Stunden am Tag Normalarbeitszeit, manchmal 16 oder auch 18 Stunden mit 30 min Pause! Insgesamt!
Meist 3 oder 5 Tage hintereinander.
Keine Chance etwas vom Land zu sehen. Die Bezahlung okay aber nicht überwältigend, nicht auf die Arbeitsstunden aufgerechnet. Aufwandsentschädigung plus Fahrtkosten. Und dann alles noch zu versteuern.
Warum also macht man es dann?
Man trifft Freunde - andere Verrückte - aus fremden, oder inzwischen nicht mehr so fremden Ländern. Man lernt neue Leute kennen, sieht neue Tanzstile, neue Tanzfiguren, neue Entwicklungen.
Man fühlt sich aber auch dem Tanz verpflichtet, sieht, liest die internationale Sprache des Tanzes.
Man ist auf Events mit 500, 5000 oder 38.000 Teilnehmern, die teils bis zu zwei Wochen dauern.
All dies lässt sich Zuhause aber schwer vermitteln.
Zu
zeigen was Tanz in manchen Ländern bedeuten kann und bedeutet, ist schwieriger
als einem Australier die Tücken der Streif und die Faszination des Biathlon
begreiflich zu machen.
Dabei
betreiben mehr Personen Tanzen - und ich meine alle Tanzformen - als Sport als
es Schifahrer in der FIS gibt, mehr als es Schwimmer im Sportverein oder
Triathlethen in Ironman- oder Olympischen Bewerben gibt.
Mehr
Personen tanzen als Freiteitgestaltung, wenn auch vielleicht nur ein oder
zweimal im Monat oder Jahr, als es Läufer, Schifahrer, Eisläufer oder
Langläufer gibt.
Es
wird Zeit, dass wir uns - alle die international mit Tanzen etwas zu tun haben - an einen Tisch setzen und zeigen wie groß wir
eigentlich sind, wir die Tänzerinnen und Tänzer, auch wenn wir keine Industrie
hinter uns haben.
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