Sonntag, 21. Februar 2016

Dein Körper, dein Instrument - Tänzer versus Sänger, Schauspieler, Musiker

Sänger trainieren ihre Stimme über Jahre und Jahrzehnte, bilden Sie, arbeiten an ihr, täglich. Opernsänger sind hoch gefeierte Künstler, ebenso Schlagersänger, haben hunderete und tausende Fans. Sie trainieren intensiv über Jahre hinweg, um ein Engagement an einem Opernhaus zu erhalten.
Musiker verwenden Ihre Finger, Hände oder Ihre Lippen um Ihr Instrument zu beherrschen. Sie trainieren jahrelang, üben, üben, üben. Wann immer sie Zeit haben, stecken Sie diese Zeit in das Training mit Ihrem Instrument. Alles, um einmal vielleicht einen Platz in einem Orchester zu bekommen, um aufzutreten, zu spielen in einem der bekanntesten Philharmonischen Orchester, oder einer berühmten Band.
Musiker haben die Chance auf eine Anstellung, auf eine gute Bezahlung und unterrichten an Musikhochschulen. Ebenso wie Opernsänger.
Schauspieler verwenden den ganzen Körper, trainieren ihn, ebenso wie ihre Stimme um alle geforderten Charaktere darstellen zu können, sich einzustellen auf die Anforderungen eines Regisseurs. Alles um ein Engagement zu erhalten, auf einer Bühne zu stehen und zu spielen. Zu spielen auf den Brettern, die die Welt bedeuten.
Schauspieler können gut bezahlte Künstler sein, die bis ins hohe Alter aktiv sind und im Rampenlicht stehen.
Tänzer?
Tänzer trainieren ihr Leben lang, ihren ganzen Körper, in jeder freien Minute. Versuchen Musik in Bewegung umzusetzen, trainieren Tag und Nacht, um ebenso wie Schauspieler, Opernsänger oder Musiker auf der Bühne zu stehen.
Sie haben aber nicht die Chance auf Bekanntheit, keine Chance auf eine Anstellung auf längere Zeit, keine Möglichkeit an einer Hochschule zu unterrichten, keine Absicherung im Alter!
Warum?
Tja, warum eigentlich? Ist der Tanz nichts wert, ist er keine „Kunst“? Tanzen ist ja einfach, kein Problem, kann ja jeder, wie singen!? Warum ich dies behaupten kann?

Weil wir keine Lobby haben. Wir sind nicht anerkannt in der Kunstszene, haben nur wenige, die sich auskennen, keine Personen in den Medien, die hinter den Tänzern stehen. Keine Salzburger Festspiele, keine Bregenzer Festspiele, keine regelmäßigen Aufführungen, keine Hochschule, keine Universität, kurz und gut, eigentlich fast nichts!

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