Sonntag, 31. Mai 2015

Was der Boxweltmeister mit einem Weltmeister im Tanzen zu tun hat und ihn vom 100 m Weltmeister unterscheidet

Langer Titel und man fragt sich, was soll der Inhalt sein.
Alle kennen wir Boxweltmeister, von Muhamed Ali über die Klitschkos bis Eva Voraberger. Was alle eint, ist, dass sie dies in unterschiedlichen Verbänden Weltmeister geworden sind. Da gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Boxverbände und jeder kürt einen Weltmeister. Somit gibt es gleichzeitig mehrere Weltmeister in einer Gewichtsklasse und manchmal treten dann Weltmeister gegeneinander an um den Weltmeister zu küren!?
Ähnlich verhält es sich im Tanzen. Da gibt es nicht nur zwei unterschiedliche Verbände im Bereich Standard und Latein, sondern eine Vielzahl an Verbänden im Showdance oder Streetdance. Somit gibt es auch eine Vielzahl an Weltmeistern.
Skuril wird die Sache nur dann, wenn manche Verbände eine Weltmeister küren, der bei einer Weltmeisterschaft mit 5 Teilnehmernationen ermittelt wird und gleichzeitig eine Weltmeisterschaft mit 30 Nationen existiert. 
Leider, und damit kommen wir zum eigenartigsten Teil der Geschichte, wissen Journalisten - auch Sportjournalisten - nichts davon und bejubeln die neuen Weltmeister in den Zeitungen.
Somit ist ein Weltmeister, ermittelt aus einer Veranstaltung mit 10 Teilnehmern aus 2 Nationen, mehr wert, als ein 15. Platz bei einer Weltmeisterschaft mit 30 Nationen und 150 Teilnehmern!
„Weltmeister aus Graz über 100m Lauf in 14,52 sec“ kein Journalist würde diese Meldung bringen. Er würde sich der Lächerlichkeit preis geben.
Es wird an der Zeit, dass auch die, für die Veröffentlichungen zuständigen Personen in allen Medien Ihre Verantwortung wahr nehmen und sich genauer und detaillierter über Veranstaltungen und die Vergabe von Weltmeistertiteln informieren.
Dasselbe gilt auch für die Unterscheid zwischen Österreichischen Meistern und Staatsmeistern. Auch hier gibt es einen Unterschied, den auch viele im Sport nicht kennen.
Also kritisch sein und den Titel einmal hinterfragen.
klaus höllbacher

Weltmeister im Marathon Wiener Walzer

Mittwoch, 27. Mai 2015

Tanz versus Triathlon - eine Kurzbetrachtung

Seit nun mehr als 8 Jahre betreibe ich intensiv Triathlon, bin 14 x Ironman Finisher, habe Marathons hinter mir, Trainingslager, Halbdistanzrennen usw.
Seit über 40 Jahren tanze ich, als Hobbytänzer, als Turniertänzer, als Tanzlehrer, als Tanzmeister und Tanzschulbesitzer.
Zwei Sportarten, zwei Hobbies, zwei Bewegungsformen, die viel in sich vereinen.
Und doch besteht zwischen beiden "Sportarten" einer der größten Gegensätze.
Geht es um den sportlichen Aspekt, so lässt sich beim Triathlon eindeutig der Bessere nach Sekunden und Minuten ermitteln, beim Tanz nur subjektiv, nach der Entscheidung der Wertungsrichterinnen.
Zwei Hobbies, die auch viel Zeit in Anspruch nehmen können, die ganze Freizeit ausfüllen, wenn man dies will.
Ist es beim Triathlon, das Gefühl etwas geschafft zu haben, etwas zu bewältigen, etwas das vielleicht nicht viele erreichen können, ist es im Tanz das Gefühl eine Bewegung so auszuführen, wie man sie als Vorbild vom Tanzlehrer, Trainer usw. gesehen hat.
Hat der Tänzer, egal ob Hobbytänzer oder Turnierpaar, ein Bild, oder besser gesagt ein Video im Kopf, so wie er sich sieht, hat der Triathlet lediglich eine Zeit im Kopf, die es gilt zu erreichen.
Ist der Triathlon auf ein eindeutig fixiertes Ziel hin gerichtet, auch beim Hobbyathleten, ist beim Hobbytänzer das Ziel zwar zuerst der Ball oder die Hochzeit, dies verschiebt sich aber schnell hin, zum "Training", also zum Tanz an sich, als das eigentliche Ziel.
Das Tanzen in der Tanzschule, das Gefühl, dass sich irgendwann einmal einstellt, mag es nun zum Bewegungsablauf passen oder nicht, ist das Ziel des Tänzers. Wer einmal erlebt hat, wie es sich anfühlt, wenn bei einer Drehung, einer Figur, alles leicht geht, ohne Kraft, der möchte dieses Gefühl wiederholen.
Beim Triathleten stellt sich dieses Gefühl nicht beim Training ein, nur beim Wettkampf, an der Ziellinie kommt ein ähnliches Gefühl auf, dass einen antreibt weiter zu trainieren und den nächsten Ironman zu finishen.
Weder im Tanz noch im Triathlon gibt es meiner Meinung nach ein richtig oder falsch!
Solange sich der Tanz gut anfühlt - für den Tänzer/Tänzerin - ist er richtig.
So lange der Triathlet ins Ziel kommt, ist sein Bewegungsablauf richtig. Optimierungspotential gibt es immer und überall. Perfekt wird keiner sein. Mitunter ist der Stil unerheblich, der Körper sucht sich die effizienteste Methode , die zu den vorhandenen Muskeln passt und setzt sie um.

Beide Bewegungsformen, beide Sportarten können und sollen, nein müssen Freude bereiten, sonst sollte man sie nicht machen.

Aber eines ist klar: Hauptsache man bewegt sich!

Dienstag, 19. Mai 2015

Tanz auf Gesundenschein!

Immer öfter stellt die Forschung die positive Wirkung des Tanzens für Kinder, Erwachsene, als auch Senioren dar. Sowohl die Bewegung, als auch die sozialen Kontakte und die Herausforderung in der Merkfähigkeit zeigt, dass der Tanz eine der geeignetsten Formen zur Erhaltung der Gesundheit und dem Ausbau der Bewegungsfähigkeit ist.
Für Kinder, um den eigenen Körper kennen zu lernen, Bewegung zu erfahren und umsetzen zu können.
Für Erwachsenen, um die meist einseitige Bewegungen des Alltags auszugleichen und bei Senioren um die Beweglichkeit zu erhalten und die mentalen Fähigkeiten zu trainieren.
Die Kosten sind gering, die Möglichkeit der Anwendung überall gegeben.
Trotzdem wird der Tanz weder von der Sozialversicherung, noch von privaten Versicherungen unterstützt.
Tanzkurse auf Krankenschein gibt es in Österreich leider immer noch keine.
Vielleicht aber findet auch die Krankenkasse einen Zugang zur Gesundenkasse und investiert in Förderprogramme statt Nachsorge.

Das Ziel, der „Tanzkurs auf Gesundenschein!“

Sonntag, 17. Mai 2015

Das richtige Tanzen 2. Teil (ist noch immer nicht fertig :-))

Manchmal wird der Turniertanz als Sport als die Einzig, die wahre Art des Tanzens empfunden, zumindest von den Turniertänzern. Ist es aber nicht!
Tanzen als Gesellschaftstanz hat viele Ausprägungen, Turniertanz ist es nicht!
Denn Turniertanz ist nicht Gesellschaftstanz, sondern Sport und darauf legt dieser ja besonderen Wert.
Autofahren ist ja auch nicht Formel 1, ausschließlich! Formel 1 ist Sport. Autofahren um von A nach B zu kommen ist kein Sport.
Genauso wenig sind Formel 1 Fahrer bessere Fahrlehrer, oder Turniertänzer bessere Tanzlehrer. 
Die beiden Bereiche - Tanzsport und Gesellschaftstanz - haben leider den Nachteil immer in einen Topf geworfen zu werden. Dies hilft weder dem Gesellschaftstanz, noch dem Turniertanz. Seit Dancing Stars - Let`s Dance - ist zwar allen  Zusehern klar was ein Paso Doble ist und was ein Slowfox, aber die Unterscheidung was eine Tanzschule macht und was ein Tanzsportclub ist leider noch nicht überall verbreitet.
Beide können nebeneinander existieren und sich auch helfen und befruchten. Jeder hat seine Berechtigung, seine Schwerpunkte und sein Können, aber es sind zwei unterschiedliche Bereiche mit unterschiedlicher Zielsetzung. Wer dies begriffen hat, kann entspannt in beiden Welten existieren.
Ehrlich mit den Schwerpunkten umzugehen sollte unser Ziel für unsere Kunden sein.
Was kann die Tanzschule, was der Tanzsportklub?


Sonntag, 10. Mai 2015

Das richtige Tanzen - Teil 1 (da kommt sicher noch etwas :-) )

Da war sie wieder! Die Aussage, die mich schon beinahe um den Verstand bringen könnte: „Wann lernen wir den richtigen Wiener Walzer?“. Kein Mensch würde in der ersten Physikstunde fragen: „Wann lernen wir endlich die richtige Physik, die Quantenphysik?“, oder in der Volksschule erste Klasse: „Wann lernen wir endlich Differentialgleichungen und die richtige Mathematik?“.
Genau so wie in allen anderen Lebensbereichen gibt es im Tanz einen Aufbau um etwas zu erlernen. Es ist  nicht sinnvoll gleich mit der komplexesten aller Formen zu beginnen. Zuerst muss ich mich über Wasser halten und dann kann ich die Feinheiten des Kraulzuges lernen. 
Zuerst muss ich lernen mich im Takt zu bewegen und dann kann ich mich um die Schrittgröße, die Zahl der Schritte oder um die Tanzhaltung kümmern.
Der Mensch ist nun einmal nicht „multitasking fähig“. Er ist eindimensional, sehr eindimensional. 
Haben Sie schon einmal zugesehen was passiert wenn jemand in einer fremden Stadt ein Plakat an einer Hauswand sieht? Er bleibt stehen, weil er zwei Dinge nicht gleichzeitig kann. Gehen und gleichzeitig den Text lesen! Geht meist nicht!
Deshalb haben sich alle, die sich mit dem Tanzen wirklich beschäftigen und Ihren Kunden etwas beibringen wollen, mit dem sie auch in der freien Wildbahn leben können, etwas überlegt!
Und bitte vertrauen Sie uns!
Der richtige Wiener Walzer hängt vom Anlass, der größte der Tanzfläche, dem Partner und der Partnerin und den körperlichen Voraussetzungen ab.
Bitte kein Turnier Wiener Walzer auf 50 m2 mit 10 anderen Paaren! Ein Chaos.
Also noch einmal vertrauen Sie uns, wir haben den Beruf gelernt.
Wir wollen, dass Sie sich über Wasser halten und gut ausschauen.

Danke

Berühmt über Nacht

Stellen sie sich vor, sie betreiben eine Randsportart. Erfolgreich, wenngleich nicht international auf höchster Ebene. Sie trainieren, gehen ihrem normal Beruf als Student, Kindergärtnerin oder Tapezierer nach.
Sie haben Ihren Bekannten- und Freundeskreis, meist Personen die sich mit der selben Randsportart beschäftigen.
Auf einmal kommt eine neue Fernsehserie und sie werden gefragt ob sie dort mitmachen wollen. Sie erhalten eine gewisse Summe, plus Zulage pro Woche, wenn sie länger in der Serie bleiben.
Viel Arbeit zwar, aber sonst gab es noch nie irgend eine Bezahlung, wenn Sie Ihre Sportart anderen gezeigt haben. Vielleicht einmal 200 € für einen Auftritt, wenn man Glück hatte.
Die Serie wird zum Erfolg, die Öffentlichkeit kennt auf einmal nicht nur Ihre Sportart, sondern plötzlich auch Sie!
Sie werden erkannt, von völlig fremden Leuten im Bus, beim Einkaufen. Die Zeitungen machen Bilder, fragen nach Interviews, sie werden auf einmal prominent. So prominent, dass manche Politiker froh wären über denselben Bekanntheitsgrad.
Die ehemaligen Bekannte und Freunde gibt es immer noch!
Die, die die selbe - inzwischen anerkannte - Sportart betreiben wie sie, die aber immer noch keiner kennt. Sie sind ja nicht im Fernsehen, sind ja nicht bekannt.

Genau so erging es den meisten mit Dancing Stars!
Hannes Nedbal war und ist ein netter Kollege. Er ist wie er ist, genau so wie er sich auch im TV gibt, nicht anders. Manchmal ein bisschen ruppig, aber im Grunde ganz nett und hilfsbereit. Er hat sich geändert, ja ein wenig durch die Öffentlichkeit. Er ist aber immer noch der Kollege von früher, keine Starallüren, keine Überheblichkeit.
Manfred Zehender, in den ersten Staffeln mit dabei ist immer noch etwas kühl und wirkt unnahbar. Erscheint manchmal überheblich, aber man kann unheimlich viel Spass mit ihm haben, wenn die Umgebung passt. Auch er ist geblieben was er ist ein netter Kollege.
Ich könnte die Reihe noch länger fortsetzen, mit Maria Santner, Thomas Kraml, Michaela Heinzinger,.....vielleicht werde ich dies auch noch machen, aber eines muss man den meisten Kollegen allemal zugestehen! 

Sie sind alle eigentlich so geblieben wie sie waren, nette Kollegen!

Freitag, 8. Mai 2015

Kultur steckt in der Krise

Schlagzeilen in den letzten Tagen. Die Kulturinstitutionen können mehrheitlich nicht positiv abschließen. Ehrenamtliche Arbeitsstunden steigen an, die Kulturförderung geht zurück. 
Gleichzeitig wird ein gratis Eintritt für Museen gefordert, da nur 6% der Einnahmen aus diesen stammen. 
Da könnte man es doch gleich gratis machen. 
Warum dann aber nur die Museen.
Was ist mit der Oper, Schauspielhaus und diversen anderen kulturellen Einrichtungen?

Sieht man sich die absoluten Zahlen z.B. des Kulturbudgets der Stadt Graz im Vergleich zum Sportbudget, so ergibt sich ein Verhältnis von 10:1. D.h. Kultur wird 10 x so hoch gefördert wie der Sport. 
Damit soll aber nicht einer Reduktion des Kulturbudget das Wort geredet werden!!!
Beide Bereiche sollten mehr voneinander lernen.

Die Kultur vom Sport die Vermarktbarkeit ihrer Leistungen - ein Deckungsbeitrag von 6% wäre der Tod jedes Sportvereins - die Begeisterungsfähigkeit einer großen Zahl an Personen. Bitte aber nicht das Totschlagargument  „Kommerz“ nennen. Nicht alles was mehr als 100 Personen begeistert und nur von Förderungen abhängt ist Kommerz!
Andererseits der Sport von der Kultur. 

Die ausgefallenen innovativen Ideen und Zugänge.
So wird von der Kultur die Neugestaltung der Reinighausgründe ins Rennen gebracht. Ausreichend Raum und Mittel für Kulturschaffende, Info und Vernetzungsstellen vor Ort, Nutzung bestehender Gebäude und Einrichtungen, nutzungsflexible Kulturstätten. 
Fantastische Ideen, die direkt auch im Bereich des Sport umzusetzen sind. 
Vernetzung von Vereinen und Sportarten, Nutzung von Gebäuden und Einrichtungen für die unterschiedlichsten Sportarten und nutzungsflexible Sportstätten.
Also warum soll auf den Reininghausgründen nicht ein innovativer Zusammenschluss von Kunst und Sport stattfinden.




Gehen wir neue Wege in eine neue Zukunft.

Tanz zwischen Kultur und Sport

Wohl keine Ausdrucksform liegt so an der Schnittstelle zwischen Kultur und Sport wie der Tanz.  Es gibt viele Tanzformen, die in beiden Bereichen zuhause sind. Sei es Ballett,  Standard, Latein, Salsa, Tango Agentino, Breakdance oder Hip Hop.
Die Grenzen sind meist fließend, kann man doch im Tanz nicht nach Metern und Sekunden beurteilen.
Dennoch schafft es der Tanz in keiner der beiden Bereiche die Dominanz anderer Kunst- oder Sportarten zu überwinden. Lediglich Shows wie „Dancing Stars“, oder „Lets Dance“ überwinden ein wenig die Schranke der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.
Dies ist einerseits verschuldet durch ein geringes Interesse der Medien, andererseits durch die Akteure selbst.
So verliert sich viel Energie im sinnlosen Gezänk um die Frage was ist die richtige, die einzig, die wahre Tanzform. Hat sie auf der Bühne oder in der Sporthalle statt zu finden und kann sie bewertet werden und wenn ja von wem?
Solange wir uns selbst in der Tanzwelt - die ja so unheimlich vielfältig ist - nicht einige werden und mit einer Stimme sprechen, wird der Tanz nur Randerscheinung bleiben.
Weder ein Balletttänzer an der Oper, noch ein Hip Hopper, Breakdancer, oder egal was, ein Tänzer werden von Ihrer Kunst, Ihrer Sportart entsprechend Ihrer Leistung bezahlt werden oder leben können. Wir werden immer Hintergrundtänzer für ein Musikvideo, für eine Telekom- oder Versicherungswerbung bleiben.
So sehr mich dies auch verärgert, werde ich es wahrscheinlich nicht mehr erleben, dass es hier zu einem Miteinander kommen wird.

Schade! Schade für den Tanz als eine der ersten Formen des Ausdruckes und der Kunst und des Sports!