Seit nun mehr als 8 Jahre betreibe ich intensiv Triathlon, bin 14 x Ironman Finisher, habe Marathons hinter mir, Trainingslager, Halbdistanzrennen usw.
Seit über 40 Jahren tanze ich, als Hobbytänzer, als Turniertänzer, als Tanzlehrer, als Tanzmeister und Tanzschulbesitzer.
Zwei Sportarten, zwei Hobbies, zwei Bewegungsformen, die viel in sich vereinen.
Und doch besteht zwischen beiden "Sportarten" einer der größten Gegensätze.
Geht es um den sportlichen Aspekt, so lässt sich beim Triathlon eindeutig der Bessere nach Sekunden und Minuten ermitteln, beim Tanz nur subjektiv, nach der Entscheidung der Wertungsrichterinnen.
Zwei Hobbies, die auch viel Zeit in Anspruch nehmen können, die ganze Freizeit ausfüllen, wenn man dies will.
Ist es beim Triathlon, das Gefühl etwas geschafft zu haben, etwas zu bewältigen, etwas das vielleicht nicht viele erreichen können, ist es im Tanz das Gefühl eine Bewegung so auszuführen, wie man sie als Vorbild vom Tanzlehrer, Trainer usw. gesehen hat.
Hat der Tänzer, egal ob Hobbytänzer oder Turnierpaar, ein Bild, oder besser gesagt ein Video im Kopf, so wie er sich sieht, hat der Triathlet lediglich eine Zeit im Kopf, die es gilt zu erreichen.
Ist der Triathlon auf ein eindeutig fixiertes Ziel hin gerichtet, auch beim Hobbyathleten, ist beim Hobbytänzer das Ziel zwar zuerst der Ball oder die Hochzeit, dies verschiebt sich aber schnell hin, zum "Training", also zum Tanz an sich, als das eigentliche Ziel.
Das Tanzen in der Tanzschule, das Gefühl, dass sich irgendwann einmal einstellt, mag es nun zum Bewegungsablauf passen oder nicht, ist das Ziel des Tänzers. Wer einmal erlebt hat, wie es sich anfühlt, wenn bei einer Drehung, einer Figur, alles leicht geht, ohne Kraft, der möchte dieses Gefühl wiederholen.
Beim Triathleten stellt sich dieses Gefühl nicht beim Training ein, nur beim Wettkampf, an der Ziellinie kommt ein ähnliches Gefühl auf, dass einen antreibt weiter zu trainieren und den nächsten Ironman zu finishen.
Weder im Tanz noch im Triathlon gibt es meiner Meinung nach ein richtig oder falsch!
Solange sich der Tanz gut anfühlt - für den Tänzer/Tänzerin - ist er richtig.
So lange der Triathlet ins Ziel kommt, ist sein Bewegungsablauf richtig. Optimierungspotential gibt es immer und überall. Perfekt wird keiner sein. Mitunter ist der Stil unerheblich, der Körper sucht sich die effizienteste Methode , die zu den vorhandenen Muskeln passt und setzt sie um.
Beide Bewegungsformen, beide Sportarten können und sollen, nein müssen Freude bereiten, sonst sollte man sie nicht machen.
Aber eines ist klar: Hauptsache man bewegt sich!
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