Je länger ich in Verbänden, Vereinen und Organisationen mitarbeite, desto mehr begegne ich dem Phänomen, dass, sobald jemand eine Funktion oder Position einmal inne hat, diese nicht mehr freiwillig aufgegeben wird.
Einerseits steigt natürlich mit den Jahren die Erfahrung, manche Dinge werden klarer, einfacher, deutlicher. Die Verbindungen zu anderen Organisationen steigt, die Aufgaben in der Funktion werden zur Selbstverständlichkeit.
Nach einer Funktionsperiode hat man sich gerade eimal eingearbeitet, nach der zweiten Amtsperiode beginnt man erst, diese mit Leben zu erfüllen.
Die Dritte ist frei von Ballast und kann für neue Aufgaben genutzt werden.
Dies ist meist unabhängig vom Alter - hängt nur davon ab, wann man in die erste Funktion gewählt wurde - und bum das Beharrungsprinzip schlägt unbarmherzig zu.
Wann ist es aber an der Zeit zu sagen, okay das wars, ich baue mir meinen Nachfolger/in auf, ich bin bereit abzutreten!? Wie erkenne ich diesen Zeitpunkt? Dann, wenn die Umwelt schon längst darüber redet, wie langer der oder die denn noch in der Funktion bleibt? Wann er oder sie doch endlich abtritt.
Kann dies nur durch Revolution gelöst werden? Durch den Druck von Außen? Gibt es Indikatoren? Deutliche Zeichen, die einem als Hinweis dienen können?
Helfen gute Freunde, ein ehrliches Wort richtig verstanden?
Ich habe großen Respekt vor allen Personen, die es schaffen rechtzeitig zu gehen. Den Absprung direkt auf den Punkt bringen!
Es gibt aber nur weniger, denen dies wirklich gelingt oder gelungen ist.
Die Amerikaner haben es in der Politik mit der Beschränkung der Amtsperioden gelöst, aber auch nur in wenige Ämtern und auch erst Mitte des 20. Jhdts.
Bei Vereinen und Organisationen gibt es keine Regel, in der österreichischen Politik ebenfalls nicht.
Wann ist es genug für einen Vereinspräsidenten, wann für einen Bürgermeister, wann für einen Landeshauptmann, einen Kanzler und wann ist es zu spät für eine/n Kandidatin/en zur Bundespräsidentenwahl?
Time to say good bye!
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