Samstag, 2. Januar 2016

Die Rezeption der Musik

Alljährlich zu Jahresbeginn sitzen nicht nur einige hundert Menschen im Musikvereinssaal in Wien, sondern Millionen vor den TV Geräten und horchen gespannt dem Neujahrskonzert. Versteinert, mit freundlich konzentrierter Miene wird der Musik von Johann Strauß Vater und Sohn, Josef Strauß, Lanner u.ä. gelauscht.
Man beobachtet Musiker und Dirigent, erfreut sich an der schönen beschwingten, mitreißenden Musik und trotzdem ist etwas  falsch - wie ich meine vollständig falsch.
Denn niemand bewegt sich!
Kein Kopf nickt im Takt, schwingt hin und her, kein Körper regt sich, nicht einmal die Finger oder gar die Füße tippen im Takt mit.
Ist denn nicht gerade diese - ich nenne sie einmal unsere Musik - dazu da, sich zu bewegen, zu tanzen, nicht zu sitzen und mit unbeweglichem Gesichtsausdruck den Noten zu folgen!
Haben wir nicht ein völlig falsches Bild unserer Musik verbreitet, oder sehen wir es als gehobene Kultur an sich nicht zu bewegen?
Wurde Bewegung nicht in den letzten Zeit in den Bereich der "einfachen Leute, ohne Kultur" - Fußball, Eishockey.. - verlagert und die Musik, als Kultur und Kulturgut, in die Sphäre der "besseren Gesellschaft“ verlagert. Ist es deshalb vielleicht nicht mehr fein genug, nicht der besseren Gesellschaft angepasst, sich zu bewegen. Haben wir nicht einen großen Teil unserer Kultur dadurch verloren und bewundern wir nicht insgeheim die Gesellschaften, in denen Musik noch direkt die Bewegung auslöst. Egal ob in einer Musikdarbietung oder in der Kirche!?
Ich denke es wird Zeit diesen Gegensatz aufzulösen und die Verbindung der Kultur mit der Bewegung wieder herzustellen und dort hin zu kommen, wo wir schon einmal waren.

Musik und Bewegung - Tanz - sind Partner.

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