Donnerstag, 26. September 2019

Tanz als Integrationselement

Immer weniger Jugendliche kommen zu den Paarkursen in die Tanzschulen.
Dies wird sich - angesichts der größer werdenden Zahl an Österreichern mit Migrationshintergrund nicht ändern, ganz im Gegenteil. Dabei handelt es sich nicht um ein Vorurteil, sondern eine Frage der Sozialisation.
Bälle, Tanzabende sind nur denkbar in einer aufgeklärten westlichen Kulturlandschaft. Ein Ball in einem muslimischen Land in der Form unserer Bälle ist derzeit denkunmöglich. So finden sich auch fast keine muslimischen Jugendlichen in Jugendtanzkursen für Gesellschaftstanz. 
Tänzer mit türkischem Hintergrund finden sich vermehrt im Breakdance oder Hip Hop Mädchen sucht man aber vergeblich. Wenn dann nur bis zu einem gewissen Alter und nur die, die aus aufgeklärten Familien stammen. 
Paartanz hat weder Tradition noch Akzeptanz in Ländern mit muslimischer Mehrheit.
Also lassen wir den Paartanz sterben, die Maturabälle in ihrer bisherigen Form ebenfalls?
Wird es in der Zukunft den Jugendlichen noch erlaubt sein ihre muslimischen MitschülerInnen im Tanz zu berühren?
Mag dies auch für viele ein zu vernachlässigendes Problem sein - gerade die Nichttänzer mögen darüber lächeln - aber hier steht nicht der Tanz im Vordergrund, sondern was er, der Paartanz, im 20. und 21.Jahrhundert repräsentiert, gerade für Österreich. Die Gleichheit der Gesellschaft, der Geschlechter, die Gleichheit der Religionen als auch der unterschiedlichen Heimatländer.
Und dies ist, für mich zumindest, eines der Dinge, die ich als österreichisches Kulturgut bezeichnen würde. Wie können wir diese Kulturtradition aufrechterhalten, die uns Österreicher so ganz besonders macht, die ein Alleinstellungsmerkmal für Österreich darstellt. Eines, dass uns überhaupt nicht bewusst ist. Eines, dass für viele Österreicher und Österreicherinnen eine Selbstverständlichkeit ist, etwas von dem viele glauben es gibt es überall. Weit gefehlt, Bälle gibt es in der Form, wie wir sie gewohnt sind nur bei uns!
Daher sollten wir alles tun, um diese Tradition aufrecht zu erhalten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen