Freitag, 27. September 2019

Wow du bist schon wieder weg!

Ein Satz, den ich in der letzten Zeit oft gehört habe. Italien, Kolumbien, Taiwan, Türkei, Rußland, Dänemark...
Manchmal für 2 Tage, oder auch eine Woche. Was macht ein Tanzlehrer die ganze Zeit im Ausland? Urlaub?
Nein, leider nein!
Unterwegs als Wertungsrichter, Supervisor, Chairman oder Offizieller.
Was sich für einen Außenstehenden wie Urlaub anhört oder zumindest ein bisschen Arbeit mit Ferien, ist in Wirklichkeit beinharte Arbeit! Arbeit die keine Gewerkschaft, keine Arbeiterkammer in diesem Ausmaß zulassen würde. 12 Stunden am Tag Normalarbeitszeit, manchmal 16 oder auch 18 Stunden mit 30 min Pause! Insgesamt Pause!
Meist 3 oder 5 Tage hintereinander.
Keine Chance etwas vom Land zu sehen. Die Bezahlung okay aber nicht überwältigend. Aufwandsentschädigung plus Fahrtkosten. Und dann alles noch zu versteuern.
Warum also macht man es dann?
Man trifft Freunde - andere Verrückte - aus fremden, oder inzwischen nicht mehr so fremden Ländern. Man lernt neue Leute kennen, sieht neue Tanzstile, neue Tanzfiguren, neue Entwicklungen.
Man fühlt sich aber auch dem Tanz verpflichtet, sieht, liest die internationale Sprache des Tanzes.
Man st auf Events mit 500, 5000 oder 38.000 Teilnehmern, die teils bis zu zwei Wochen dauern.
All dies lässt sich Zuhause aber schwer vermitteln.
Zu zeigen was Tanz in manchen Ländern bedeuten kann und bedeutet ist schwieriger als einem Australier die Tücken der Streif und die Faszination des Biathlon begreiflich zu machen.
Dabei betreiben mehr Personen Tanzen - und ich meine alle Tanzformen - als Sport, als es Schifahrer in der FIS gibt, mehr als es Schwimmer in Sportvereinen oder Triathleten bei Ironman oder Olympischen Bewerben gibt.
Mehr Personen tanzen als Freizeitgestaltung, wenn auch vielleicht nur ein oder zweimal im Monat oder Jahr, als es Läufer, Schifahrer, Eisläufer oder Langläufer gibt.

Es wird Zeit, dass wir uns an einen Tisch setzen und zeigen wie groß wir eigentlich sind, wir die Tänzerinnen und Tänzer, auch wenn wir keine Industrie hinter uns haben.

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